Offenes Singen

Dir zu singen, Dir zu spielen …
Heimat in St. Bonifatius – Das Offene Singen

Offiziell tauchte Mitte des Jahres 2004 der Name „Offenes Singen“ zum ersten Mal im Rebzweig auf. Doch die „offenen“ Sängerinnen und Sänger gab es natürlich schon Jahre vorher: Brigitte, Frau des ehemaligen Pastoralreferenten Raimund Ruppert, hatte bereits Anfang der 1990er Jahre das Neue Geistliche Lied (NGL) in St. Bonifatius eingeführt. Vor dem 10.30-Uhr-Gottesdienst am Sonntagmorgen gab es eine kleine Probe mit der Gemeinde, anschließend wurde gemeinsam gesungen. Zu Anfang waren es eher kindgerechte Lieder für die Erstkommunion und Gesänge aus Taizé, die abwechselnd mit den traditionellen Liedern aus dem Gotteslob die Eucharistiefeier bereicherten. Die begeisterten Sängerinnen und Sänger probten immer öfter mehrstimmig, so dass die musikalische Gruppe einen festen Platz bekam – auch örtlich gesehen – in dem Bereich vor der Orgel.
Das „Offene Singen“ hat nie seinen Namen verändert: Das Singen sollte „offen“ bleiben für alle, die mitmachen wollen, ob regelmäßig oder nur manchmal. Es gibt keine Verpflichtung, aber alle sind willkommen, den Gemeindegesang zu unterstützen. Denn genau das ist die Aufgabe, die sich die Gruppe gestellt hat: Nicht Lieder primär vorzutragen, sondern mit der Gemeinde in den Lob Gottes einzustimmen. Das gilt auch für besondere Gottesdienste wie Firmung, Erstkommunion, Ostern, Weihnachten …

Als Familie Ruppert im Herbst 2005 Hochheim verließ, übernahm Gertrud Fuhrmann die Leitung des „Offenen Singens“. Die Auswahl der Lieder für den Sonntagsgottesdienst übernehmen abwechselnd zusammen mit ihr Hildegard Hönig, Evelyne Meuser, Renate Seewald und Andrea Sturm.

Doch über die Gottesdienste hinaus ist das „Offene Singen“ und das „Neue Geistliche Lied“ zu einer festen Institution geworden: Zum „Tag voller Gesang“ mit Pfr. Eugen Eckert und Joachim Raabe vom Referat Kirchenmusik des Bistums, kamen bisher immer knapp 100 Frauen und Männer zusammen, um einmal jährlich neue Lieder einzustudieren und im Anschluss den Vorabendgottesdienst in St. Bonifatius zu gestalten.

Bei der 25-köpfigen Sangesgruppe sind die Männer – wie in fast allen Chören – unterrepräsentiert. Manchmal hilft dann eine tiefe „Alt“-Sängerin in der letzten Reihe aus.
Unterstützt wird die Gruppe von Instrumentalisten: Drei bis vier von ihnen treffen sich regelmäßig vor den Sonntagsgottesdiensten, um die Begleitung einzuüben. Sonntags und bei den Proben übernehmen Julia Wolf, Uli Fritsche und Dorothea Derlath den Platz am Klavier; in Vertretung auch Arnold Sturm.
Mit der Einführung des neuen Gotteslobs und des „Jungen Gotteslobs“ unterstützt das Offene Singen, wenn es gilt, neue oder unbekannte Lieder der Gemeinde bekanntzumachen.
Mittlerweile ist das Repertoire an NGL und Taizé-Liedern sehr groß geworden, denn die Freude daran, neue Lieder einzustudieren und mit der Gemeinde zu teilen, ist ungebrochen: „Dir zu singen, dir zu spielen, sind der Seele Speis und Trank … Gott, wenn ich die Stimme heben, ist das meine Form von Dank.“ (zw)